Die Bankenbranche verwendet eine Vielzahl von Begriffen und geht fälschlicherweise davon aus, dass jedermann diese kennt. An dieser Stelle erklären wir einige Schlüsselbegriffe, die auf unserer Webseite und in unseren Dokumenten vorkommen.

Asset Management

„Lege nicht alle Eier in einen Korb.“

Asset Allokation ist in einem diversifizierten Portfolio die wichtigste Performancequelle. Es ist die Kunst und Wissenschaft, Investitionen auf verschiedene Arten von Vermögenswerten zu verteilen, um das Rendite-Risiko-Verhältnis in einem Portfolio zu optimieren.

Als Anlageklasse wird eine Kategorie von Finanzinstrumenten bezeichnet, die unter verschiedenen Marktbedingungen dazu neigen, ähnlich zu reagieren und den gleichen Regeln und Bestimmungen unterliegen. Zu den wichtigsten Anlageklassen gehören Bargeld, Aktien (börsennotiert oder nicht, einheimische und ausländische Aktien), die einen Bruchteil des Gesellschaftskapitals verkörpern; Anleihen/Obligationen, die eine Schuldverpflichtung eines Emittenten darstellen (ein Staat oder eine Gesellschaft); Rohstoffe (Edelmetalle, Schwermetalle, landwirtschaftliche Rohstoffe und Energie); Derivate (einschliesslich Swaps, Optionen und Futures) sowie Immobilien und Sammlerobjekte (wie Gemälde, Münzen, Wein und Briefmarken).

Jede Anlageklasse weist ihr eigenes Risiko/Ertragspotenzial auf. Im historischen Vergleich bieten Aktien ein höheres Ertragspotenzial als Anleihen/Obligationen aber zu einem höheren Risiko. Bargeld weist ein niedrigeres Ertragspotenzial auf, gewährleistet aber Liquidität und schützt den ursprünglich investierten Betrag. Die moderne Anlagetheorie geht davon aus, dass ein Portfolio, das in verschiedene unkorrelierte Anlageklassen investiert, also seine Anlagen diversifiziert, höhere Ertragsaussichten bietet als ein weniger diversifiziertes Portfolio. Als Asset Allokation wird das Verfahren bezeichnet, bei dem die Gewichtung jeder einzelnen Anlageklasse im Portfolio möglichst optimal an die Erwartungen und die Risikobereitschaft eines Anlegers angepasst wird.

Das Asset Management befasst sich mit der Verwaltung von Vermögenswerten. Dazu gehören Investitionen in verschiedene Arten von Finanzwerten wie Aktien, Anleihen, Geldmarktinstrumente, Rohstoffe und Derivate. Dabei kann es sich um Anlagen in eigenem Namen oder um Anlagen für Drittparteien (eine natürliche Person oder Gesellschaft) handeln. Diese wird auch als Vermögensverwaltung für Drittparteien oder Treuhandanlagen bezeichnet.

Im Asset Management tätige Personen oder Gesellschaften müssen sich an regulatorische und vertragliche Bestimmungen halten. Ihre Aufgabe ist es, für einen Anleger den bestmöglichen Ertrag unter Berücksichtigung seiner Risikobereitschaft zu erzielen.

Kollektivanlagen bilden den Grossteil der Investitionen im Asset Management. 

Dabei gilt es, das Kapital einer bestimmten Anzahl Anleger gemeinsam in einem Anlagefonds zu verwalten, der eine vordefinierte Anlagestrategie verfolgt.

Bei der Verwaltung von Kollektivanlagen kommen zwei wichtige Ansätze zur Anwendung. Bei der aktiven Verwaltung wählt ein Vermögensverwalter auf der Grundlage gezielter Analysen bestimmte Finanzwerte zum Kauf oder Verkauf aus. Sein Ziel ist es, eine Vergleichsgrösse, die sogenannte Benchmark, zu übertreffen. Im Gegensatz dazu wird bei der passiven Verwaltung (auch indexbezogene Verwaltung genannt) versucht, die Entwicklung der Benchmark (meistens ein Index) möglichst genau nachzubilden. Die Verfechter dieses Ansatzes sind der Ansicht, dass die Märkte effizient sind, sämtliche relevanten Informationen erfassen und sich ein aktiver Ansatz erübrigt. Die Kosten der passiven Verwaltung sind in der Regel niedriger als beim aktiven Management.

Ein Referenzparameter, der verwendet wird, um die Performance einer Anlagestrategie oder eines Anlageportfolios zu vergleichen. Eine Benchmark misst die Marktperformance und -volatilität, sodass sie herangezogen werden kann, um festzustellen, ob das Portfoliomanagement-Team eine Outperformance erzielt hat oder nicht. Besteht ein Portfolio aus verschiedenen Schweizer Aktien, könnte beispielsweise der SMI, als Benchmark dienen, der die 20 grössten Aktien aus dem Swiss Performance Index abbildet.

Über einen Dachfonds können Kunden in verschiedene Fonds mit unterschiedlichen Anlagestrategien investieren, anstatt direkt in eine einzige Strategie anzulegen. Dachfonds weisen gegenüber einer einzelnen Strategie oft eine niedrigere Volatilität auf.

Eine Master-Feeder-Struktur kommt zum Einsatz, wenn eine Strategie in mehreren Ländern mit unterschiedlichen Rechtsvorschriften aufgelegt wird. Sowohl die Feeder- als auch der Master-Fonds können Zeichnungs- und Rücknahmeaufträge entgegennehmen, doch die Feeder-Fonds investieren die Erlöse in den Master-Fonds. Das Portfoliomanagement erfolgt auf der Ebene der Master-Fonds. Feeder-Fonds sind rechtlich eigenständige Gesellschaften. Sie können sich daher durch Mindesteinlage, Art der Anleger, Gebühren und Nettoinventarwert (NIW) unterscheiden.

Das Ziel aller Anlagestrategien besteht darin, positive Renditen zu generieren oder bei ungünstigen Marktbedingungen die Verluste zu begrenzen. Die Performance kann in absoluten Zahlen oder – wenn sie mit einer Benchmark verglichen wird – in relativen Zahlen angegeben werden. Die Performance wird brutto oder netto gemessen. Die Nettoperformance ergibt sich, wenn von der Bruttoperformance die Gebühren und Kosten abgezogen wurden. Einige Investmentmanager verlangen auf die von ihnen verwalteten Vermögenswerte eine Performancegebühr. Diese berechnet sich aus der Outperformance des Portfolios gegenüber seiner Benchmark.

Zu den wichtigsten Aufgaben einer Zentralbank gehören die Inflationsbekämpfung und die Unterstützung der Wirtschaftstätigkeit. Für ihre Geldpolitik orientiert sich die Notenbank an der jeweiligen wirtschaftlichen Entwicklung. Das wichtigste Instrument zur Steuerung der Geldpolitik ist die Anpassung der Leitzinsen. Darunter ist der Zinssatz zu verstehen, zu dem sich die Banken Geld leihen können und den sie ihrerseits zusammen mit ihrer eigenen Zinsmarge von ihren Kunden (Privathaushalte und Unternehmen) verlangen, wenn sie Kredite oder Darlehen vergeben.

Hebt eine Zentralbank den Leitzins an, steigen auch die Zinsen bei den Banken. Dadurch verteuern sich die Finanzierungskosten für Privathaushalte und Unternehmen, was dazu führen kann, dass diese sich weniger Geld ausleihen, weniger ausgeben und weniger investieren.

Als Folge davon verlangsamt sich die Wirtschaftstätigkeit, was tendenziell zu einer Eindämmung der Inflation führt. Senkt eine Zentralbank dagegen den Leitzins, tritt das Gegenteil ein.

Während mehr als zehn Jahren haben die Zentralbanken eine äusserst akkommodierende Geldpolitik mit niedrigen und teils negativen Zinsen, längerfristigen Refinanzierungsgeschäften und Anleihenkäufen angewandt. Die nach der weltweiten Coronakrise einsetzende Erholung verursachte dagegen weltweit einen raschen Anstieg der Inflation und veranlasste die Mehrzahl der Zentralbanken dazu, ihre Leitzinsen anzuheben. 

Legal & Compliance

Zweck der Richtlinie 2011/61/EU über die Verwalter alternativer Investmentfonds (Directive on Alternative Investment Fund Managers - AIFMD) ist es, einen umfassenden und wirksamen rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Rahmen für Verwalter sogenannter alternativer Investmentfonds (AIF) zu schaffen. Knapp ausgedrückt geht es um alle europäischen und ausländischen Fonds auf europäischer Ebene, die keine UCITS sind. Zweck der vorgeschlagenen Richtlinie war die Schaffung solider und harmonisierter regulatorischer Standards für die Gesamtheit dieser Verwalter (so genannte AIFMs) innerhalb der Europäischen Union und die Verbesserung der Transparenz in Bezug auf die Tätigkeit von AIFMs und die von ihnen verwalteten AIFs für Investoren und staatliche Behörden.

Infolge der wachsenden Komplexität von Finanzprodukten, grenzüberschreitenden Transaktionen und der Finanzkrisen der letzten Jahre nimmt die Regulierungsvielfalt in der Banken- und Finanzbranche stetig zu.

Unter Compliance verstehen wir die Pflicht der Bank, geltende Gesetze einzuhalten und das Risiko einer Verletzung von Vorschriften zu minimieren. Jeder Mitarbeitende hat dafür zu sorgen, dass sämtliche bankinternen Vorgaben und Richtlinien im Einklang mit externen Gesetzen und Bestimmungen befolgt werden.  

Die Compliance-Abteilung stellt sicher, dass ein Unternehmen sämtliche erforderlichen Gesetze und Bestimmungen einhält. Man kann die Compliance als unternehmensinternes Team verstehen, das für die Kontrolle der Einhaltung geltender Gesetze und Bestimmungen durch das Unternehmen zuständig ist. Die Compliance-Abteilung erfüllt ihre Aufgaben unabhängig. Sie ist Teil des internen Kontrollsystems der Bank, insbesondere in Bezug auf die Überprüfung der Transaktionen und des Tradings sowie die Verhinderung der Geldwäscherei. Zudem stellt sie sicher, dass die Mitarbeitenden über neue Gesetze und Bestimmungen informiert werden. In der Schweiz regelt unter anderem das Geldwäschereigesetz (GWG), dass sämtliche Transaktionen im Einklang mit einer Reihe von Bestimmungen abgewickelt werden und dass sämtliche Mitarbeitenden regelmässig Kurse über diese Sachverhalte absolvieren müssen. Jeder aussergewöhnliche Vorfall muss umgehend einem Compliance Officer gemeldet werden, der das Problem untersucht und die angemessenen Massnahmen ergreift.

FCP steht für den französischen Ausdruck „Fonds Commun de Placement“ und bedeutet „gemeinsamer Investmentfonds“. Wie ein sogenannter Unit Trust in Grossbritannien wird er in Form eines Vertrages zwischen dem Fondsmanager und den Investoren aufgelegt, ähnlich wie eine Partnerschaft, und ist kein eigenständiges Rechtssubjekt. Das Rechtssubjekt ist die Verwaltungsgesellschaft, die den Fonds auflegt. Als Investor hält man Anteile an einem FCP (siehe Webseite von ALFI – Association of the Luxembourg Fund Industry.)

Als unabhängige Behörde über den schweizerischen Finanzmarkt hat die FINMA hoheitliche Befugnisse über Banken, Versicherungen, Börsen, Effektenhändler, kollektive Kapitalanlagen, deren Vermögensverwalter und Fondsleitungen sowie über Vertriebsträger und Versicherungsvermittler. Die FINMA setzt sich für den Schutz der Gläubiger, Anleger und Versicherten  sowie für den Schutz der Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte ein (siehe Webseite der FINMA ).

KAG ist die Abkürzung für „Bundesgesetz über die kollektiven Kapitalanlagen“ oder Kollektivanlagengesetz. Dieses Schweizer Gesetz bezweckt den Schutz der Anlegerinnen und Anleger sowie die Transparenz und die Funktionsfähigkeit des Marktes für kollektive Kapitalanlagen.
Diesem Gesetz unterstellt sind, unabhängig von der Rechtsform:

  • schweizerische kollektive Kapitalanlagen und Personen, die diese verwalten, aufbewahren oder vertreiben sowie den Schutz der hinterlegten Vermögenswerte gewährleisten;
  • der Vertrieb ausländischer oder schweizerischer kollektiver Kapitalanlagen in der Schweiz oder von der Schweiz aus;
  • Personen, die schweizerische oder ausländische kollektive Kapitalanlagen verwalten;
  • Personen, die ausländische kollektive Kapitalanlagen vertreiben, die nicht ausschliesslich qualifizierten Anlegern vorbehalten sind;
  • Personen, die in der Schweiz ausländische kollektive Kapitalanlagen vertreten (siehe Website der Schweizerischen Eidgenossenschaft).

(siehe Website der Schweizerischen Eidgenossenschaft.)

MiFID ist die  Richtlinie 2004/39/EG über Märkte für Finanzinstrumente (Markets in Financial Instruments Directive, MiFID). Die Richtlinie trat im November 2007 in Kraft und regelt die Erbringung von Wertpapierdienstleistungen im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten durch Wertpapierfirmen sowie den Betrieb traditioneller Börsen und alternativer Handelsplätze.

Im Oktober 2011 hat die Europäische Kommission Vorschläge für eine Überarbeitung der Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID 2) vorgelegt. Sie hat zum Ziel, die Finanzmärkte effizienter, widerstandsfähiger und transparenter zu machen und den Anlegerschutz zu stärken (siehe Webseite der Europäischen Kommission).

Ombudsman ist ein Leihwort aus dem Schwedischen. Es bezeichnet eine Person, die von einer staatlichen Behörde oder einem Unternehmen ernannt wurde, um Probleme und Klagen unparteiisch zu prüfen und zu bearbeiten. Der Schweizerische Bankenombudsman „befasst sich mit konkreten Beschwerden von Kunden gegen eine Bank mit Sitz in der Schweiz. Der Bankenombudsman ist neutral und behandelt Anfragen vertraulich.“ (Siehe Webseite Schweizerischer Bankenombudsman)

SICAV steht für „Société d’Investissement à Capital Variable“ oder offene Investmentgesellschaft, an der man in Form von Anteilen beteiligt ist. Der Fonds ist eine Aktiengesellschaft und damit auch das Rechtssubjekt. Die Höhe des Gesellschaftskapitals ist von den Einzahlungen der Investoren abhängig. Der Kauf- und Verkaufspreis der Anteile einer SICAV richtet sich nach dem Wert des Fondsvermögens (Nettoinventarwert). Eine SICAV kann unter Einhaltung der geltenden Gesetze und Regulierungsvorschriften entweder eine andere Gesellschaft mit der Verwaltung beauftragen oder sich selbst verwalten (siehe Webseite der ALFI – Association of the Luxembourg Fund Industry.)

OGAW (UCITS) sind auf Ebene der Europäischen Union als „Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren“ regulierte Investmentfonds. Auf sie entfallen rund 75% der Kollektivanlagen von Kleinanlegern in Europa. Richtlinie 2014/91/EU ist das Rechtsinstrument, das diese Fonds regelt (siehe Webseite der Europäischen Kommission).

Dank der Regulierung auf europäischer Ebene und eines unkomplizierten Zulassungsverfahrens können diese Fonds EU-weit vermarktet werden, ohne dass es eine Rolle spielt, wo der Fonds domiziliert ist. Die Fondsanbieter sparen Kosten, da sie nicht mehr für jeden Markt einen eigenen Fonds auflegen müssen.

Aufgrund des rigorosen Verfahrens im Hinblick auf die Zulassung als OGAW-konformer Fonds gilt das OGAW/UCITS-Label bei den Investoren als Qualitäts- und Vertrauensnachweis.

FATCA stands for Foreign Account Tax Compliance Act, a 2010 United States federal tax law. Its purpose is to combat tax evasion by US taxpayers and allows the US tax authorities (the Internal Revenue Service or IRS) to require all financial institutions in the world, such as banks, investment funds, life insurance companies, custodians, asset managers, and pension funds, to submit information on the accounts held by US citizens.

Like many other countries, Switzerland has entered into a bilateral agreement with the US to facilitate the implementation of FATCA, which came into force in June 2014. Under this FATCA agreement, Swiss financial institutions must provide the IRS directly with the information it requires, with the prior consent of the clients concerned. Should a client not consent to this information being shared, the financial institution will disclose it after aggregating and anonymising it. Since the implementation of the “Protocol of amendment to double-taxation agreement between Switzerland and United States of America”, on the basis of such aggregate data the IRS can then ask Switzerland’s Federal Tax Administration for access to specific information relating to clients and accounts as part of a group request for administrative assistance.

Risikomanagement

Performanceattribution ist eine Methode, die sich quantitativer Instrumente bedient, um zu erklären, wie sich Anlageentscheidungen eines Portfoliomanagers auf die Performance des Portfolios im Vergleich zur Benchmark auswirken. Bei einer Diskrepanz zwischen der Portfolio- und der Benchmarkperformance können mithilfe dieser Instrumente die Ursachen bestimmt werden. Untersucht werden zwei Hauptfaktoren – die Titelauswahl und die Asset Allokation.

Volatilität ist ein Risikomass, denn sie zeigt die Schwankungsintensität des Kurses eines Wertpapiers an. Die Volatilität entspricht der Standardabweichung der Rendite eines Vermögenswerts während eines bestimmten Zeitraums. Weist ein Instrument beispielsweise eine Volatilität von 20% auf, birgt es das Potenzial, während eines bestimmten Zeitraums um 20% zuzulegen bzw. nachzugeben. Je höher die Volatilität, desto höher das Risiko. Der Beta-Faktor misst die Volatilität einer Aktie gegenüber dem Markt.

Finanzkennzahlen

Die Abkürzung CFROI (Cash Flow Return On Investment) ist eine Renditekennzahl und bezeichnet die Fähigkeit eines Unternehmens, Wert zu schaffen. Technisch gesehen ist der CFROI die durchschnittliche interne Verzinsung, die dem wirtschaftlichen Vermögen des Unternehmens entspricht und auf Bruttobasis, d.h. vor Abschreibungen, ermittelt und durch die Inflationsrate neu bewertet wird, sowie die Reihe der Brutto-Betriebsüberschüsse nach Steuern, berechnet über die Laufzeit des Anlagevermögens –also vor Abschreibungen. Für die Berechnung der Brutto-Betriebsüberschüsse wird der Bruttowert des Anlagevermögens durch den jährlichen Rückstellungsbetrag geteilt. Im Vergleich zu den gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten wird anhand des CFROI ermittelt, inwieweit die Cashflows eines Unternehmens höher sind als seine Kapitalkosten.

Der CFROI dient auch als Bewertungsinstrument, wenn man davon ausgeht, dass der Cashflow eine bessere Kennzahl als der Gewinn (Price Earnings Ratio) eines Unternehmens darstellt, der häufig Verzerrungen in der Bilanzierung unterliegt. Er wird verwendet, um die wirtschaftliche Rentabilität eines Unternehmens mit der seiner Konkurrenten zu vergleichen, und seine jährliche Variation gibt einen Hinweis auf seine Entwicklung. Es ist auch interessant, einen Zusammenhang zwischen dem CFROI und dem Wert der Aktie eines Unternehmens herzustellen. Ist ein Anleger beispielsweise der Ansicht, dass sich das hohe CFROI-Niveau eines Unternehmens schlecht im Aktienkurs widerspiegelt, wird er infolge dieser Bewertungsanomalie auf einen Anstieg der betreffenden Aktie setzen.

CFROI, Quelle UBS HOLT

MSCI, vormals Morgan Stanley Capital International und seit 2007 unabhängiger Finanzdienstleister, ist vor allem im Vertrieb von Research- und Analysetools für institutionelle Anleger tätig. Er ist global führend in der Erarbeitung von Marktindizes, die er unter der Marke MSCI herausgibt. Der bekannteste Index, der MSCI World, ist nach der Marktkapitalisierung der Aktien aus über 20 Industrieländern gewichtet. Er erfasst mehr als 1600 Finanzwerte, die stellvertretend für die wichtigsten Sektoren der Weltwirtschaft stehen. Der MSCI Europe bildet die Börsenentwicklung der 15 wichtigsten Börsen der Europäischen Union nach.

Auch der im Jahr 1988 aufgelegte MSCI Emerging Market Index gilt als wichtige Referenzgrösse.

Er umfasst 846 Gesellschaften, die in 24 Schwellenländern kotiert sind, wobei die betreffenden Länder auf der Grundlage ihres Entwicklungsstands, der Grösse, Liquidität und des Marktzugangs ausgewählt werden. Darin vertreten sind u. a. China, Griechenland, Katar, Mexiko, Peru, Polen, Südafrika und die Türkei.

Ein weiterer Index, der MSCI Frontier Markets, widmet sich den sogenannten Grenzmärkten, die weder das gleiche Liquiditätsniveau noch denselben Entwicklungsstand aufweisen noch ausländischen Anlegern den gleichen Zugang wie die Schwellenmärkte gewähren. Dazu zählen Länder wie Kuwait, Marokko, Nigeria oder Vietnam. Grenzmärkte sind weniger stark mit Industrieländern korreliert.

(Sources: MSCI World Index and MSCI Emerging Markets Index)

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