Die Zahlen sprechen für sich. Im ersten Halbjahr 2018 lag laut BofA Merrill Lynch das weltweite Emissionsvolumen bei 58 Millarden US-Dollar. Dies entspricht mehr als 77% des gesamten in 2017 aufgelegten Betrags.
Besonders die Akteure in der Technologie waren sehr eifrig. Praktisch ein Viertel der seit Anfang Jahr neu begebenen Wandelanleihen stammt aus dieser Branche. Dabei ist eine markante Steigerung sowohl bei den Unternehmen, die regelmässig am Primärmarkt aktiv werden, als auch bei den Erstemittenten zu beobachten. Die rege Aktivität eröffnet den Anlegern Diversifikationsmöglichkeiten – ein wichtiger Vorteil, um das Auf und Ab der Märkte zu meistern. Sie gibt ihnen auch die Möglichkeit, ihre Investitionen innerhalb eines Sektors aktiv zu verwalten, der von einem säkularen Trend gestützt wird. Auch künftig ist nicht mit einem Abflauen zu rechnen, bleibt doch das Umfeld nach wie vor von hohen Aktienbewertungen und steigenden Zinsen geprägt.
Dies gilt vor allem in Amerika, wo die Steuerreform als zusätzlicher Treiber für die Primärmarktaktivität fungieren kann. In dieser Hinsicht sind die niedrigeren Coupons von Wandelanleihen als Gegenleistung für die Umwandlungsoption in Aktien der Gesellschaften ein zentrales Argument, diese Papiere aufzulegen. Aus Sicht der Anleger, favorisiert auch die gegenwärtige Spätphase des Konjunkturzyklus Investitionen in Wandelanleihen. Ihre Konvexität macht sie, zusammen mit der ihnen innewohnenden relativ niedrigeren Zinssensitivität, zu einem strategischen Instrument zur Bewältigung der gegenwärtigen Herausforderungen an den Märkten. Diese Vorteile können derzeit zu ziemlich attraktiven Bedingungen genutzt werden, wie das Niveau der impliziten Volatilität im Anlageuniversum nahelegt. Die implizite Volatilität liegt derzeit unter oder wie in den USA mit ihrem mittelfristigen Durchschnittswert gleichauf und dies zu einem Zeitpunkt, wenn die Notierung der Optionen infolge des volatileren Umfelds gestiegen ist.
Scarlett Claverie-Bulté
Investment Specialist - Convertibles